TÄNZE AUS ARABIEN

07.07.2018

Drehtanz

Die Ursprünge des Drehtanzes liegen bei den orientalischen Sufi Tänzen oder Mystic. Diese Tradition ist schon einige 100 Jahre alt und wird als eine Form der Meditation praktiziert.

Das Drehen soll den Körper aus der Hülle lösen und dem Göttlichen näher bringen. Die Umgebung der/des Tänzer/in wird in der Drehung prakisch aus dem materiellen, festen Aggregatszustand in einen verschwommenen fließenden übergeführt.

Das Zentrum des Drehenden bleibt allerdings stabil.

Schwindelig wird der Mensch wenn er mit dem Verstand erkennt, dass sich der feste Boden unter den Füßen auflöst, doer scheinbar unruhig wird. Beim Drehtanz kommt es allerdings zum verwischen dieser Wahrnehmung, da die rasche Drehung wieder eine stabile "Wand" imitiert, die sich um das Zentrum des Drehens bildet und eigentlich keine Bewegung erkennen läßt.

Ein weiteres Ritual der Mystik ist der Trancetanz.

Vom Rhythmus her ist es oft ein Ayoub und vom Tanz her heißt er Zaar. Der Ayoub ist ein 2/4 Takt mit einem kurzen Rhythmus "Dum Tak Dum Es". Daraus folgt, dass er langsam beginnt, dann immer schneller gespielt werden kann und somit ideal zum gesteigerten Drehen bis zur Erschöpfung reichen kann. Dabei sollen wir uns allerdings vorstellen, dass die Erschäpfung durchaus "Lustvoll" sein kann.

Die Vorstellung hinter dem Zaar ist es spirituell die bösen Geister aus dem Körper zu vertreiben und Krankheiten (Krankmachende Geister) ebenfalls auf diese Weise zu vertreiben.

Der Islam unterstützt diesen Glauben nicht, aber vom Sudan kommend hat sich der Zaar im Volk über Ägypten im arabischen Raum angesiedelt oder eingenistet.


TANURA 

Tanz der Derwische oder Derwischtanz oder Tanura oder Drehtanz

Die Derwische tanzen in weißen Kleidern (Tennuren). Diese Kleider symbolisieren ein Leichentuch und stellen die Göttlichkeit dar. Der Tanz der Derwische wird mit den Händen nach oben und unten getanzt und versinnbildlicht die Menschheit als Brückenschlag zwischen Himmel und Erde. Die Stellung der Handflächen, eine nach oben und eine nach unten zeigend erleichtert auch das lange und rasche Drehen, indem man eine Hand als Fixpunkt fixiert und so nur die Umgebung als Schleier vorbeiziehen sieht. Damit kann man Schwindelzustände vermeiden.

Der Tanura ist der ägyptische Tanz der Derwische, wobei Tanura Rock bedeutet und der Tanz einen reinen religiösen Ursprung hat. Es ist ein Drehtanz, von Männern getanzt, die sich unermüdlich um die eigene Achse drehen, was die Sonne durch die kreisenden Bewegungen symbolisiert. Wird der Tanura von mehreren Tänzern getanzt, so symbolisieren die anderen Tänzer die Sterne. Beim Drehen löst der Tänzer einen Rock nach dem anderen zieht ihn über den Kopf, dort wird er zu einer art Scheibe, die den Tänzer leichter machen soll, so das er zum Himmelschweben kann. Der letzte Rock ist ein zweischichtiger Rock, der beim Hochziehen einen Ball (Erdball) bildet und die Verbindung von Himmel und Erde symbolisiert. Tanura heißt der Rock und der Rock ist ein Tellerrock in weiß und ein doppelter Glockenrock als letzter Rock mit den verschiedensten Mustern ausgeführt. Bahnen in blau, grau, gelb, rot, lila und grau in doppelter Ausführung. Einmal auf der Vorderseite des Rockes und einmal auf der Rückseite des Rockes.

Zum Raschen Drehen um die Achse gibt es unzählige Ratschläge, ich möchte allerdings den einzigen, der mir geholfen hat weitergeben - üben. Seitenweise üben.

Alle anderen Hilfen sind sehr individuell und bedürfen des Probierens, passt es ist es richtig, passt es nicht ist es falsch.

Hilfreich ist allerdings auch einen festen Stand zu haben trotz der Drehbewegung, also einen Fuß als Achse mit der Ferse immer am Boden.


SHA ABI

Bedeutet kraftvoll, erdig und ist eigentlich eine Art Baladi. In Ägypten wird der Sha abi von Männern und Frauen getanzt, es ist im weitesten Sinn der Tanz der Bauern oder Zigeuner. Auch dazu gehören die Stöck- und Kampftänze (aus dem Said bis nach Nubien).

Der Raqs Baladi ist im Gegensatz dazu der feinere Tanz des Volkes, der sich aus dem Sha abi entwickelt hat. Wenn man diesen Weg weiter verfolgt so kommt die nächste Stufe der Vornehme Tanz nicht mehr des Volkes sondern der Herrscher, der Sharki.

Genauso wie der Sharki hat auch der Baladi die Einflüsse der westlichen Welt aufgenommen und die Instrumente mit zunehmender Technisierung verbessert und verfeinert.


© 2018 Habibi Oriental. Alle Rechte  reserviert.
Unterstützt von Webnode Cookies
Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s